Kinder im Blick ist ein Gruppenangebot für Eltern in Trennungssituationen. Der Kurs besteht aus sieben Terminen, die jeweils drei Stunden dauern und zielt darauf ab, Wissen zu vermitteln und Kompetenzen zu erwerben sowie einzuüben, die sich als hilfreich für Eltern in Trennungssituationen erwiesen haben (psycho-edukative Gruppe).
Wie der Name schon sagt, zielt Kinder im Blick darauf ab, durch die vermittelten Inhalte vor allem möglichen negativen Auswirkungen elterlicher Trennung bei den Kindern vorzubauen oder diese abzumildern.
Hierzu setzen die Inhalte von „Kinder im Blick“ auf drei Ebenen an:
Die Kind-Ebene: Hier geht es vor allem um Inhalte, die auf das Kind/die Kinder, sowie dessen/deren Situation und Bedürfnisse fokussieren und damit letztlich auf die Interaktion zwischen dem Elternteil und dem Kind/den Kindern.
Die Ich-Ebene: Diese Inhalte versuchen vor allem, die individuelle Ebene des Elternteils in den Blick zu nehmen und den Belastungen der Trennung und ihren Folgen entgegenzuwirken.
Die Wir-Ebene: Hier werden Hilfestellungen zur Verbesserung der elterlichen Kommunikation und Kooperation an die Hand zu geben und es wird versucht, Möglichkeiten zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen den Eltern zu schaffen.
Ja, es gibt Gründe, die eine Teilnahme nicht oder noch nicht möglich machen:
„Kinder im Blick“ zielt zum allergrößten Teil auf die Vermittlung und Einübung der Inhalte ab. Dementsprechend kann Kinder im Blick nicht viel Raum für Ihre persönliche Geschichte und Vorgeschichte, Ihre persönliche Betroffenheit oder die Aufarbeitung von Gefühlen bieten. Kinder im Blick ist damit explizit kein beraterisches oder therapeutisches Angebot.
Ebenso dürfen Sie keine Inhalte oder Beratungen zu strategischen oder prozesstaktischen Verhaltensweisen beispielsweise im Rahmen eines Sorgerechtsstreits erwarten.
Kinder im Blick ist entwickelt für Familiensysteme in Trennungssituationen und nicht geeignet für Familien, die von Themen im Kontext von Fremdunterbringung bzw. Inobhutnahmen von Kindern betroffen sind.
Eine Kursgruppe besteht idealerweise aus ca. acht Elternteilen und ist hälftig aus Müttern und Vätern besetzt. Ausgeschlossen ist, dass Sie mit dem anderen Elternteil am selben Kurs teilnehmen. Die Gruppe wird von zwei ausgebildeten Gruppenleitern (KIB-Trainern) geleitet – idealerweise einem Mann und einer Frau.
Nein, es ist nicht notwendig, dass beide Eltern den Kurs besuchen. Die Forschung hat gezeigt, dass es auch schon hilfreich ist, wenn nur ein Elternteil den Kurs besucht. Zudem kümmert sich der Kurs auch immer um die Frage, was man selbst und unabhängig vom anderen tun kann, um die Situation zu verbessern.
Sollten beide Eltern an dem Kurs teilnehmen wollen, ist es so, dass sie grundsätzlich an zwei unterschiedlichen, jedoch jeweils gemischtgeschlechtlichen, Kursen teilnehmen. Es ist nicht möglich, dass beide Eltern gemeinsam denselben Kurs besuchen.
Nein. Es handelt sich bei dem Kurs um ein Angebot für Eltern. Es ist nicht möglich, die Kinder mitzubringen.
Nein. „Kinder im Blick“ positioniert sich nicht inhaltlich zu solchen Themen oder gibt diesbezügliche Empfehlungen ab. Vielmehr versucht „Kinder im Blick“ zu informieren, zu sensibilisieren und anwendbare Inhalte zu vermitteln, die den Eltern helfen können, ihre Haltung zu überprüfen und zu verändern sowie die eigene Situation und die der betroffenen Kinder nach einer Trennung zu gestalten.
Wenig. Der Kurs konzentriert sich vornehmlich auf die Vermittlung eines festgelegten Programms und festgelegter Inhalte. Insofern bestehen nur sehr begrenzte Zeit und Möglichkeiten, die eigene, individuelle Situation zu besprechen. In diesem Sinne ersetzt der Kurs nicht eine individuelle Beratung bezüglich einer individuellen Situation und deren spezifischen Herausforderungen.
Ungeachtet dessen bringen die Eltern ihre oft erheblich belastende Situation natürlich in den Kurs mit. Diese kann also nicht völlig ausgeklammert werden und es besteht durchaus Raum, von der persönlichen Situation zu erzählen und sich diesbezüglich auch gegenseitig zu unterstützen. Dieser Raum ist jedoch begrenzt und nicht das erste Anliegen von Kinder im Blick.
In Zusammenarbeit mit der Universität München (LMU) werden die Kurse seit zwölf Jahren laufend ausgewertet. Die Rückmeldungen der Eltern sind durchwegs sehr positiv; als besonders positiv empfinden die Eltern die konkreten Übungen, die sich gut auf den Alltag übertragen lassen. Auch die Gruppe der Teilnehmenden wird gerade in ihrer Zusammenstellung aus Müttern und Vätern häufig als interessant und bereichernd erlebt.
Sie sollten ausreichend gut deutsch sprechen können, um am KIB-Kurs teilnehmen zu können. Gute Deutschkenntnisse sind eine Voraussetzung, um dem stark auf Sprache basierenden Kurs folgen zu können.
Nein. Wichtig ist nur, dass Ihre Trennung vollzogen ist und Sie diese akzeptiert haben. Die Inhalte des Kurses sind wahrscheinlich in der ersten Zeit nach der Trennung am relevantesten, wenn es darum geht, neue Regelungen zu finden und in ein neues Gleichgewicht zu kommen. Allerdings haben auch schon Eltern Jahre nach der Trennung teilgenommen und ebenfalls profitieren können.
Nein. In diesem Fall raten wir vom Besuch des Kurses ab, da sich weite Teile des Kurses mit dem Kontakt zum Kind, mit der Gestaltung der Eltern-Kind-Beziehung, dem Reagieren auf seine Fragen oder dem Eingehen auf seine Gefühlslagen befasst. Ohne Kontakt zum Kind würde es schwierig an diesen Teilen teilzunehmen, sich darauf einzulassen oder davon zu profitieren.
Nein. Die Trennung sollte vollzogen sein, Sie sollten diese akzeptiert haben und in dem Lebensmodus der Trennung angekommen sein.
Ja. Sie bekommen eine Teilnahmebestätigung, aus der hervorgeht, an wie vielen der Kurseinheiten Sie teilgenommen haben.